Samstag, 24. Dezember 2011

Ein Märchen

Es gab ein Märchen, dass ich nie verstand.
Dass zwei Menschen, die zusammen lachten, so wirken, als hätten sie sich nie gekannt.

Dass zwei Menschen, die schon als Kinder befreundet waren, sich irgendwann nie wieder sahen. 

Dass zwei Menschen, die ihre Träume teilten, von nun an hastig aneinander vorüber eilen.


Dass zwei Menschen, die sich all ihre Geheimnisse erzählten, sich plötzlich allein durch den Alltag quälen.


Dass zwei Menschen, die miteinander verbunden waren, sich heute nichts mehr zu sagen haben.

Dass zwei Menschen, die sich innig umarmten und an den Händen hielten, plötzlich nicht mehr können lieben.

Ja, es gab da ein Märchen, dass ich nie verstand.
Dass zwei Menschen, die sich liebten, so tun, als hätten sie sich nie gekannt.


Es gibt Vergangenheiten, die schwer zu erklären sind.
Dass Gefühle vergehen, wie die Blüten im Wind.

Es gibt Geschichten, die keiner von uns jemals vergessen kann.
So stark und lebendig ist die Erinnerung daran. 

Es gibt Augenblicke des Lebens, die sind wie Zauberei.
Doch so schnell sie kamen, so schnell wieder vorbei.



Es gibt Tränen des Glücks, die sind so ehrlich und rein.
Und schmerzende Worte, die wirken hart und gemein.

Es  gibt Märchen, die uns berühren,
auch wenn wir spüren,
dass nicht alles gut ausgeht,
wenn ein geliebter Mensch
plötzlich einschlägt einen anderen Weg.

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